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Kennst Du das:

Du sitzt auf dem Sofa, machst nichts besonderes und fängst irgendwie an, deine Hände und Finger näher zu untersuchen. Auf einmal entdeckst du einen überstehenden Hautfetzen und schon fängst du an, diesen abreißen zu wollen. Du ermahnst dich zwischendrin gedanklich, aufzuhören, aber da ist diese kleine Stimme im Kopf, die dir immer wieder sagt: „Reiß mich ab!“. Es geht nicht anders: Du gibst diesem Drang nach und kurz darauf hast du blutige Stellen an der Fingernagelhaut und ärgerst dich über dich selbst, dass du schon wieder „nicht einfach aufgehört“ hast.

Oder folgende Situation:

Du stehst im Badezimmer und willst eigentlich nur kurz Hände waschen. Automatisch guckst dich im Spiegel an. Du erkennst eine Unebenheit in deinem Gesicht. Sei es ein Pickel, eine Rötung oder eine Stelle, über die bereits Wundschorf gewachsen ist. Statt einfach zu gehen, gehst du noch ein bisschen näher an den Spiegel ran. Und verspürst das Verlangen, dieser Unebenheit ein Ende zu setzen. Also quetscht, drückst oder kratzt du daran rum, bis du irgendeinen „Erfolg“ erreicht hast. Und hast direkt danach ein schlechtes Gewissen, weil du jetzt nicht nur Rötungen vom Rumquetschen im Gesicht hast, sondern mal wieder diesem Drang nachgegeben hast.

Nur zwei Situationen von vielen

Ich könnte dir hier jetzt viel mehr Situationen aufzählen, die alle ähnlich ablaufen.
Zuerst stört dich was, dann willst du es weghaben, versuchst, zwischendurch davon Abstand zu nehmen, kannst es dann doch nicht, empfindest aber auch eine Art „Triumph“-Gefühl, wenn du den Pickel ausgedrückt/die Stelle aufgekratzt oder dieses bisschen Haut an der Nagelhaut endlich abgerissen hast – und dann folgt der Ärger und das schlechte Gewissen, dass du dich wieder mal nicht zusammenreißen konntest.

All diese Abläufe und Gedanken sind nicht nur ein blöder Tick, es gibt einen Namen dafür: